Masterstudium Geowissenschaften
Das Masterstudium Geowissenschaften an der FAU kann jeweils zum Wintersemester begonnen werden.
Der Antrag auf Zugang zum Qualifikationsfeststellungsverfahren ist im Normalfall bis Mitte Juli für den Studienbeginn zum Wintersemester zu stellen.
Als Qualifikationswert gilt aktuell die Note 2,5.
Informationen zur Bewerbung/Anmeldung für das Masterstudium
Die Anmeldung für den Master Studiengang Geowissenschaften erfolgt digital über das Portal campo.
Informationen zu den Bewerbungsfristen
- tabellarischer Lebenslauf
- Abiturzeugnis
- Zeugnis über den Abschluss gem. §50 Abs. 2 Satz 1 (Zeugnis, Transcript of Records, Diploma Supplement oder vergleichbare Dokumente) bzw. ein Transcript of Records im Falle des §50 Abs. 3
- Nachweis über Englischkenntnisse auf dem Niveau „Englisch Level B2 (Common European Framework of Reference for Languages –CEFR). Der Nachweis ist entbehrlich, wenn die Hochschulzugangsberechtigung bzw. der erste berufsqualifizierende Abschluss in englischer Sprache erworben worden ist.
- die Wahl der Haupt-und Nebenstudienrichtung.
Im Masterstudiengang Geowissenschaften wählt ihr zwei aus den sechs angebotenen Studienrichtungen – eine Haupt- und eine Nebenstudienrichtung. In der Hauptstudienrichtung belegt ihr drei Module mehr als in der Nebenstudienrichtung und schreibt eure Masterarbeit. Hier die Studienrichtungen im Überblick:
Petrologie-Geodynamik-Georessourcen (PG)
Diese Studienrichtung befasst sich mit der Untersuchung geodynamischer Prozesse in der Erdkruste und des darunter liegenden Erdmantels, die grundlegend für das Verständnis der Entwicklung unseres Planeten sind. Hier spielen z.B. die Entwicklung von Magmen im Erdinneren und an aktiven Plattenrändern wie dem Mittelozeanischen Rücken und Subduktionszonen einen bedeutende Rolle. Zudem sind die Konsequenzen von magmatischer Aktivität auf der Erde für den Menschen, die sich in Form von Vulkanausbrüchen zeigen Gegenstand der Forschung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erforschung von magmatischen Erzlagerstätten, im Hinblick auf ihre Bildung und die mögliche Exploration. Unsere Beteiligung am ARTeMIS-Projekt erlaubt Studierenden praktische Erfahrungen zu modernen Erkundungsmethoden im Gelände zu sammeln. Untersuchungsmethoden sind vor allem isotopengeochemische und gesamtchemische Analysen von Gesteinen.
Angewandte Sedimentologie-Georessourcen (AS)
Hier werden die Prozesse, die zur Bildung von Sedimentgesteinen und den in ihnen enthalten Lagerstätten von nichtmetallischen Rohstoffen wie Erdöl, Erdgas, Kohle und Baustoffen wie Sand, Kies und Naturwerksteinen, sowie deren mögliche Exploration untersucht. Auch die Erforschung des regenerativen Energieträgers Geothermie ist ein Schwerpunkt. Hier werden die thermischen Eigenschaften von Gesteinen für die Nutzung zur Wärme- und Stromerzeugung im Bereich von oberflächennaher und tiefer Geothermie erforscht. Die ebenfalls in dieser Fachrichtung angesiedelte Isotopenchemie von Kohlenstoff und Sauerstoff lässt Rückschlüsse auf die klimatischen Bedingungen bzw. Veränderungen in der Erdgeschichte zu.
Angewandte Geologie (AG)
Die Angewandte Geologie am GeoZentrum umfasst zwei Fachbereiche: die Modellierung von Umweltsysteme und die Hydrogeologie.
Der Schwerpunkt der Modellierung von Umweltsystemen in Erlangen liegt auf der Entwicklung und Nutzung modellbasierter Lösungen für die Risikobewertung und das nachhaltige Management von Umweltsystemen. Hier werden hydrologische und Grundwassermodelle sowie Methoden für Zeitreihenanalyse und Unsicherheitsbestimmung angewendet. Weitere berücksichtigte Themen sind z.B. Altlastenuntersuchungen und Deponiebau sowie Grundwassersanierungsmaßnahmen und Extremereignisse im Alpenraum.
Die Hydrogeologie befasst sich mit den Prozessen des Wasserkreislaufs auf unserer Erde. Dies beinhaltet Fragestellungen zur Dynamik von Grund- und Oberflächengewässern, Erhaltung und Sicherung der regionalen Wasserversorgung, Karsthydrogeologie und der Wasserchemie. Untersuchungsmethoden sind hier v.a. Isotopenanalysen und die Messung der Konzentrationen verschiedener im Wasser gelöster Ionen. Auch die mögliche Speicherung von CO2 im Untergrund ist ein Forschungsgebiet in der Hydrogeologie.
Angewandte Mineralogie (AM)
Die Erlanger Mineralogie ist angewandt ausgerichtet. Die Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Bauchemie (Zementmineralogie), Hochleistungskeramik (z.B. Leuchtstoffe) und Calciumphosphat für die Anwendung als Knochenersatzstoffe. Es werden Reaktionsabläufe in mineralogischen Stoffsystemen und deren Einfluss auf die Materialeigenschaften von Werkstoffen untersucht. Hauptuntersuchungsmethoden sind die Röntgendiffraktometrie und Kalorimetrie.
Palaeobiology-Palaeoenvironments (PB, in Englisch)
Die Paläobiologie befasst sich mit der Evolution der Biosphäre, von Ökosystemen in der Erdgeschichte und der Entwicklung des Lebens. Es wird untersucht, welche Umweltbedingungen und Prozesse für Veränderungen in Organismengemeinschaften ausschlaggebend sind. Dabei wird der Blick nicht nur auf die Ökosysteme in der Erdgeschichte gerichtet, sondern verstärkt auch die aktuellen Auswirkungen des Klimawandels auf die heutigen marinen Ökosysteme untersucht. Weitere Schwerpunkte sind die Karbonat-Sedimentologie, die Taxonomie mariner Fossilien und die Paläoumwelt-Rekonstruktion. Neben geologischer und paläontologischer Geländearbeit wird die Forschung mit modernsten analytischen Methoden und statistischen Auswertungen großer paläobiologischer Datenbanken durchgeführt. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter www.palaeobiology.de.
Climate and Earth Systems (CES, in Englisch)
In der Nebenstudienrichtung Climate and Earth Systems (CES) werden Methodenkompetenzen in Klimaforschung (insbesondere Klimafolgenforschung), Geochemie, Projektplanung und -entwicklung und wissenschaftlichem Arbeiten (besonders im Hinblick auf Hypothesentestung) erworben, die zu einer professionellen und modernen Wissenschaftsmethodik und Wissenschaftskommunikation befähigen.
Der Masterstudiengang Geowissenschaften ist ein auf zwei Jahre (4 Semester) angelegter Studiengang mit insgesamt 120 ECTS-Punkten. Er setzt sich aus Wahlpflichtmodulen der Hauptstudienrichtung und Nebenstudienrichtung, dem Geowissenschaftlichen Wahlmodul, den Geowissenschaftlichen Schlüsselqualifikations-Modulen und der Masterarbeit zusammen. Die Hauptstudien- und Nebenstudienrichtung wählt ihr aus den angebotenen sechs Studienrichtungen am GeoZentrum Nordbayern. In der Hauptstudienrichtung vertieft ihr Kompetenzen und Wissen und fertigt die Masterarbeit an. Als Schlüsselqualifikation (SQ) könnt ihr fachlich orientierte Industriepraktika, Projektarbeiten, Kartierungen oder vergleichbare Tätigkeiten innerhalb und außerhalb der Universität einbringen. Als geowissenschaftliches Wahlpflicht-Modul stehen euch Vorlesungen nach aktueller Vorgabe aus der naturwissenschaftlichen Fakultät zur Auswahl.
Angebotene Studienrichtungen:
- Angewandte Geologie (AG)
- Angewandte Mineralogie (AM)
- Angewandte Sedimentologie – Georessourcen (AS)
- Petrologie – Geodynamik – Georessourcen (PG)
- Palaeobiology – Paleoenvironments (PB) (in Englisch)
- Climate and Earth Systems (CES) (in Englisch)
Ihr wählt zwei aus den angebotenen sechs Studienrichtungen. Die Studienrichtung Climate and Earth Systems (CES, in Englisch) ist nur als Nebenstudienrichtung wählbar.
Zu Beginn des Masterstudiums gibt es eine zweisemestrige Vertiefungsphase, in der ihr die beiden gewählten Studienrichtungen, sowie im ersten Semester ein Wahlpflichtfachmodul und im zweiten Semester ein Schlüsselqualifikationsmodul belegt. In dieser Phase vertieft und erweitert ihr euer fachliches und methodisches Wissen.
In der anschließenden zweisemestrigen Forschungsphase liegt das Hauptaugenmerk auf eurer praktischen Ausbildung. Ihr bearbeitet in euren jeweiligen Studienrichtungen geowissenschaftliche Fragestellungen eigenständig im Labor und belegt beispielsweise Übungen zur Anwendung spezieller Software in den Geowissenschaften. Im vierten Mastersemester erstellt ihr eure abschließende Masterarbeit und stellt sie abschließend in einem Masterkolloquium vor.
Begleitend zu den Lehrveranstaltungen habt ihr die Möglichkeit an Geländeveranstaltungen aus dem breiten Exkursionsangebot des GeoZentrums teilzunehmen. Nach erfolgreichem Abschluss wird euch der Titel Master of Science (M.Sc.) verliehen.
Schlüsselqualifikationsmodule dienen insbesondere der praktischen Anwendung des erlernten Wissens. Als Schlüsselqualifikationsmodule SQ-1 und SQ-2 im Masterstudiengang Geowissenschaften (2. & 3. Semester) mit jeweils 5 ECTS können folgende Veranstaltungen eingebracht werden:
1. Industriepraktika (4 Wochen) oder
2. Kartierungen (12 Tage) oder
3. Geländeübungen (12 Tage) oder
4. Projektarbeit oder vergleichbare Tätigkeit (4 Wochen)
In den Wahlmodulen könnt ihr Kenntnisse in einem Fach erwerben, das eure geowissenschaftliche Ausbildung ergänzt, aber nicht direkt zu den Geowisssenschaften zählt. Hier findet ihr eine Übersicht über wählbare Veranstaltungen im Masterstudium. Das Wahlmodul ist im 1. bzw. 2. Semester vorgesehen.
Bitte beachtet, dass die Lehrveranstaltungen nur jährlich angeboten werden. Daher solltet ihr Lehrveranstaltungen, die im WiSe angeboten werden, im 1. Semester und Lehrveranstaltungen, die im SoSe angeboten werden, im 2. Semester absolvieren.
Aktuell angebotene Wahlmodule für Masterstudierende der Geowissenschaften mit jeweils 5 ECTS Punkten:
WNF-1: Kristallographie und Strukturphysik
Vorlesung „Kristallographie und Strukturphysik für Geowissenschaftler und Chemiker“ (3 ECTS), WiSe
Mit Praktikum „Reflexionsgoniometer“ (2 ECTS), WiSe
Mehr Information sind hier zu finden.
WNF-2: Werkstoffwissenschaften
a) Modul “Glas I” Vorlesung “Optical properties of glasses” (3 ECTS, 2 SWS), WiSe
Mehr Informationen sind hier zu finden.
und Übung “Vibrational spectoscopies, from theory to practice” (2 ECTS, 2 SWS), WiSe
Mehr Informationen sind hier zu finden.
b) Modul “Glas II”, SoSe
WNF-3: Informatik
Vorlesung „Grundlagen der Informatik (GdI)“ (3 ECTS, 2 SWS), WiSe
Mehr Informationen sind hier zu finden.
mit Übung „Tafelübung zu Grundlangen der Informatik (TÜGdI)“ (2 ECTS, 2 SWS), wechselnde Dozenten und verschiedene Termine
Mehr Informationen sind hier zu finden.
WNF-4: Geographie
Mit Ausnahme der Vorlesungen ist für eine Teilnahme an den Kursen der
Geographie im jeweils vorhergehenden Semester eine verbindliche
Anmeldung erforderlich. Die Termine dafür werden auf der Homepage derGeographie veröffentlicht.
a) Seminar „Spezielle Methoden PG:“ 5 ECTS, SoSe
b) Vorlesung „Fernerkundung“ 3 ECTS, WiSe
WNF-5: Morphologie und Anatomie der Organismen
Blockveranstaltung „Allgemeine Biologie II: Morphologie und Anatomie der Organismen (Laborübung), WiSe
Mehr Informationen sind hier zu finden.
WNF-6: Ökologie und Diversität der Pflanzen und Tiere
Vorlesung „Ökologische und systematische Diversität der Organismen B“, SoSe
WNF-7: Praktikum „Computer in der Geowissenschaften“
Termine nach Vereinbarung, WiSe
Mehr Informationen sind hier zu finden.
WNF-8: Problem solving in Palaeobiology
Termine nach Vereinbarung, 5 ECTS, WiSe
Mehr Informationen sind hier zu finden.
WNF-9: Seminar „GIS – Einführung in die Geographischen Informationssysteme
für Geologen“
3 SWS, 5 ECTS, WiSe
Mehr Informationen sind hier zu finden.
WNF-10: Rohstoffe und Nachhaltigkeit
5 ECTS, SoSe
WNF-11: Ethics and Law in Geoscience Research (Seminar), 2 SWS, 5 ECTS
Dr. E. Dunne, nur im WiSe, Termine siehe Campo
WNF-12: Hypothesis Testing in Paleobiology (Seminar), 2 SWS, 2.5 ECTS
Dr. R. Warnock, nur im WiSe, Termine siehe Campo
WNF-13: Introduction to Geomicrobiology (Seminar), 3 SWS, 5 ECTS
Dr. Anna-Neva Visser, nur im WiSe, Termine siehe Campo
WNF-14: Sustainable Resources and global ethical partnerships (Online Kurs), 2 SWS, 5 ECTS
Dr. A. Regelous, Prof. D. Köhn, jeweils im WiSe (bis 2025, dann im SoSe), Termine siehe Campo, Anmeldung über StudOn.
Abkürzungen:
SoSe = Sommersemester; WiSe = Wintersemester
V = Vorlesung, UE = Übung
Letzte Änderung: September 2024